Rundreisen und Badeurlaub Ägypten

Im Nordosten Afrikas liegt Ägypten, das Land der Pharaonen. Wegen seiner Bauwerke – wie den Pyramiden -, die von einer Jahrtausende alten Geschichte zeugen und seiner Tauchparadiese am Roten Meer ist Ägypten ein beliebtes Urlaubsland. Das Land hat so viele Kultur-Schätze zu bieten, dass es sich empfiehlt, nicht an einem Ort zu verweilen sondern eine Rundreise anzutreten, um die bekanntesten davon besichtigen zu können.

Anbieter für Rundreisen Ägypten

Ägypten-Rundreisen gibt es bei verschiedenen Anbieter in mehreren Preisstaffeln zu buchen. Standard-mäßig beinhalten sie mindestens eine Übernachtung in der Hauptstadt Kairo und eine Kreuzfahrt auf dem Nil. Die günstigeren Ägypten-Rundreisen liegen bei etwa 800 Euro für eine Übernachtung in Kairo und sieben Tage auf dem Nil. Man kann aber auch Ägypten-Rundreisen von mehreren Wochen buchen, während denen man auch Alexandria besichtigt und mehr Zeit für Ausflüge zu weiteren Sehenswürdigkeiten hat. Übernachtung und Frühstück sind im Preis inbegriffen. Bei manchen Anbietern kann man sich seine Rundreise im Baustein-System auch selbst zusammenstellen.

Ihre Rundreise im Überblick

Zunächst fliegt man von Deutschland aus nach Kairo, wo die Reise beginnt. In Kairo sollte man unbedingt das Ägyptische Nationalmuseum besichtigen, das Schätze aus mehreren Epochen der Jahrtausende alten ägyptischen Hochkultur beherbergt. Auch die Zitadelle über der Stadt, die mittelalterlichen Moscheen und das koptische Viertel sind einen Besuch wert. Auf gar keinen Fall sollte man sich einen Ausflug zu den Pyramiden von Gizeh entgehen lassen. Sie sind das letzte erhaltene Weltwunder der Antike und wurden im 3. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung erbaut. Sie bestehen aus Millionen von Steinblöcken, die ursprünglich mit weißen Kalksteinplatten verkleidet waren, gekrönt von einer goldenen Spitze, die als ‚Sonnenthron‘ betrachtet wurde. Die Pyramide von Cheops ist mit 146,6 m Höhe die größte der drei Pyramiden von Gizeh. Um sie besichtigen zu können, benötigt man ein Extra-Ticket. Die Pyramide von Cheops Sohn Chephren ist 143,5 m hoch und steht auf einem Plateau neben der weltberühmten Sphinx. Von der Sphinx führt ein 400 m langer Aufweg zu den Pyramiden. Die kleinste der Pyramiden ist 62 m hoch und wurde für Chephrens Sohn Mykerinos errichtet. In den Pyramiden führen Galerien zu den – von Grabräubern geplünderten – Grabkammern der Pharaonen. Um die Pyramiden herum befinden sich antike Friedhöfe mit Mastabas und Tempeln und ein paar kleinere unvollendete Pyramiden.

Die Ramses-Statue von Memphis und die Nekropole von Sakkara, wo Pharao Djoser von dem Bauherrn Imhotep seine Stufenpyramide errichten ließ, ist ein weiteres beliebtes Ausflugsziel. Der Nil ist mit 6671 km der längste Fluss der Welt. Für viele Nilkreuzfahrten ist der Anfangspunkt der Amun-Tempel von Karnak und der Stadttempel von Luxor am östlichen Nilufer. Von der Nilpromenade aus gelangt man durch einen Pylon – vor dem sich riesige Statuen von Ramses II. und ein Granit-Obelisk befinden – in den Vorhof des Stadttempels. Darin befinden sich eine dreischiffige Kapelle für die Götter Amun, Mut und Chons, die unter Königin Hatschepsut erbaut wurde, sowie eine kleine Moschee mit den Reliquien von Abū l-Haggāg, der in Luxor als Heiliger verehrt wird. Durch einen Säulengang gelangt man in einen zweiten Hof, danach in eine große Halle mit 32 Säulen und zwei kleinen Kapellen und letztlich in einen reliefgeschmückten Kultraum für die Pharaonen. Durch eine kilometerlange Sphinx-Allee ist der Stadttempel mit dem Amun-Tempel von Karnak verbunden.

Durch einen Pylon betritt man die berühmte Säulen-Halle mit 134 Säulen, die von Pharao Sethos I. und dessen Sohn Ramses II. errichtet wurde. Ein gigantischer Tempel für den Gott Amun und zwei kleinere Tempel für Mut und Chons gehören zur Anlage, an der viele Herrscher gebaut haben. Zwischen reliefgeschmückten Mauern findet man Granit-Obelisken, Statuen und Pylone und um einen heiligen See wurden weitere Kultplätze errichtet. Wenn es dunkel wird, finden an Amun-Tempel Licht- und Klangspiele statt. In Luxor gibt es auch ein Museum mit vielen Schätzen der Antike, das sehr interessant ist.

Weiter führt die Kreuzfahrt zum Tal der Könige im Westen von Theben. Die Nekropole, in der Howard Carter 1922 das berühmte Grab des Tutanchamun entdeckt hat, beinhaltet 63 Pharaonen-Gräber des Neuen Reichs, die aber fast alle geplündert sind. Um diese Gräber zu erhalten und vor Verfall zu schützen, dürfen Touristen mit ihrem Ticket nur drei davon besichtigen. Das Grab von Tutanchamun kostet Extra-Eintritt. In der Nähe des Tals der Könige befinden sich das Tal der Königinnen mit dem Grab der Nefertari, deren Tempel von Hatschepsut, die Gräber der Noblen und der Arbeiter und die Felspyramide el Korn.

Die nächste Station der Ägypten-Rundreise ist der Horus-Tempel von Edfu am Westufer des Nils. Sein Bau wurde im 3. Jahrhundert vor unserer Zeit unter Ptolemaios III. begonnen und erst unter Ptolemaios VII. abgeschlossen. Ursprünglich war er von einer Ziegelmauer umgeben. Den Innenhof mit Kolonnaden, Reliefs und Inschriften in Hieroglyphen betritt man durch einen Pylon, der von zwei Granitfalken umsäumt ist. In der Tempelanlage befinden sich eine Bibliothek, eine Weihe-Halle, das Allerheiligste in einem separaten Gebäude, ein Portikus mit 18 Säulen und ein Hathor-Heiligtum. Die Stadt Edfu ist durch das Töpferhandwerk bekannt. Überall zeugen ägyptische, griechische, römische und byzantinische Ruinen von der Geschichte der Stadt.

Ebenfalls am Westufer liegt Kom Ombo mit dem Doppel-Tempel aus der Ptolemäer-Zeit, der den Göttern Haroeris und Sobek gewidmet ist. Eine Säulen-Vorhalle ist durch zwei Eingänge zu betreten. Der relief-geschmückte Kultraum ist noch erhalten, während das Mamisi leider durch eine Nil-Flut zerstört wurde. Die südlichste Stadt Ägyptens ist Assuan. Sie liegt am Ostufer des Nils, an der nubischen Grenze, und wird von Beduinen besiedelt. Hier gibt es zahlreiche pharaonische und islamische Sehenswürdigkeiten. Am berühmtesten ist der Isis-Tempel aus der Ptolemäer-Zeit auf der Nil-Insel Elephantine. Ein unvollendeter Obelisk im ehemaligen Granitsteinbruch, die Tempelruine der Götter Chnum, Anubis und Satet und Felsen-Graffiti im Ferial-Garten stammen ebenfalls aus der Zeit der Pharaonen. Zwei Minarette aus fatimidischer Zeit, das Nubische Museum und andere ägyptische, römische und islamische Denkmäler findet man in Assuan. Eine Sehenswürdigkeit aus der Moderne bildet der Nil-Staudamm bei Assuan.

Oberhalb der letzten Anlegestelle des Kreuzfahrt-Schiffes auf Ihrer Rundreise Ägyptenstehen die Ramses-Tempel von Abu Simbel, die 1816 vom großen Belzoni entdeckt wurden. Sie wurden beide komplett in den Felsen geschnitten. An der Fassade des großen Tempels stehen über 4 m hohe Statuen des Pharaos Ramses II. und des Sonnengottes Re. Die dreischiffige Tempelhalle beinhaltet unter anderem Statuen-Pfeiler des Ramses, Reliefs, die von der Kadesch-Schlacht gegen die Hetiter erzählen, eine kleinere Halle mit Nebenräumen und das Allerheiligste mit den Statuen der Götter Amun, Horus, Ptah und Ramses. Zu letzterem dringen zweimal im Jahr die Sonnenstrahlen durch. Der kleinere Tempel war ein Geschenk von Ramses an seine Lieblings-Frau Nefertari. Darin befinden sich eine Pfeiler-Halle, eine Querhalle, Nebenräume und das Allerheiligste mit einem Halbrelief der Göttin Hathor.

Wegen der Überflutungs-Gefahr am Nasser-See wurde er durch die UNESCO in den 60er Jahren 180 m ins Landesinnere versetzt. Manche Ägypten-Rundreisen beinhalten auch einen Besuch der von Alexander dem Großen gegründeten Stadt Alexandria. Dort kann man die Überreste von Bauwerken aus der griechisch-römischen Epoche bewundern sowie dem Graeco-Roman-Museum und Juwelen-Museum einen Besuch abstatten. Weltberühmt ist die Bibliothek von Alexandria, die zur Zeit Kleopatras leider ausgebrannt ist.

Wem auf der Ägypten-Rundreise noch etwas mehr Zeit zur Verfügung steht, der kann weitere Ausflüge unternehmen, zum Beispiel in die Libysche Wüste am Rand der Sahara mit ihren Sandmeeren und der von Berbern bewohnten Oase Siwa. Oder auf die Sinai-Halbinsel in der Arabischen Wüste mit dem Berg Sinai, wo Moses der Legende nach die 10 Gebote empfangen hat. An der Stelle, wo der Dornbusch gebrannt haben soll, wurde im 6. Jahrhundert das Katharinen-Kloster errichtet. Es gehört zu den ältesten christlichen Klöstern der Welt. In seiner höchst beeindruckenden Bibliothek befindet sich unterzahlreichen antiken Schriften der Codex Sinaiticus, eine Bibelhandschrift aus dem 4. Jahrhundert. Mit dem Kamel oder zu Fuss kann man den Gipfel des Sinai erklimmen und dort eine mittelalterliche Moschee besuchen. Im Tal der Wale ‚Wadi al-Hitan‘ wurden etwa 250 fossile Skelette von Walen sowie versteinerte Haifisch-Zähne, Muscheln, Korallen und Mangroven-Wurzeln gefunden. Auch nicht zu verachten ist das sonnige Klima zwischen Wüste und Mittelmeer, die orientalische Küche und die gastfreundliche Mentalität. Wie schon ihre Vorfahren feiern die Ägypter gerne und geben ausgiebige Feste. Die Hauptsprache ist Arabisch, aber mit vielen Ägyptern kann man sich auf Englisch verständigen, gezahlt wird mit Ägyptischen Pfund. Wer eine Ägypten-Rundreise bucht, sollte sich – auch für den Flug – über Sonder-Angebote mit Rabatten informieren. Für alle Kunst- und Kultur-Interessierte ist eine Rundreise durch Ägypten ein ganz besonderes Erlebnis und wird mit Sicherheit unvergesslich bleiben.